Großoffensive im deutschen Markt

Gerade erst wurde ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 verkündet. Nun teilte Sodexo mit, dass man trotz des Medienechos um verseuchte Erdbeeren in Schulessen in Deutschland expandieren will. Der Schwerpunkt soll nach einem Bericht der Financial Times Deutschland bei Krankenhäusern und Seniorenheimen liegen.

GastroSpiegel, 30.11.2012 - Anfang November noch stellte Sodexos Firmenchef Michel Landel das Finanzergebnis für das Geschäftsjahr 2012 vor. Mit einem Umsatzwachstum von 13,6 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro entsprächen die Zahlen den zu Beginn des Geschäftsjahres verkündeten Zielen. Angesichts der Größe des Marktes steuert Deutschland jedoch nur einen vergleichsweise kleinen Anteil zum weltweiten Umsatz des Unternehmens bei. Dieser soll jetzt ausgebaut werden. "Es ist das Land in Europa, in dem wir den größten Ehrgeiz haben", teilte Landel der Financial Times Deutschland mit. Erst kürzlich hatte er die Managerin Adrienne Axler, eine Expertin für Gesundheitswirtschaft, zur Deutschland-Chefin ernannt.

Doch der angekratzte Ruf des Unternehmens aufgrund des Erdbeer-Skandals im September behindere die Expansionspläne. Bei rund 11.000 Kindern wurde durch die von einem Zulieferer aus China importierten Erdbeeren Brechdurchfall ausgelöst. "Wir bedauern diesen Vorfall sehr", sagte der Firmenchef. Nun wolle er "diese Krise in eine Chance verwandeln", heißt es in der FTD-Meldung.

Ausgerechnet in Gesundheitseinrichtungen soll vermehrt zugelegt werden, indem von Verpflegung bis zur Reinigung von OP-Sälen ein breites Spektrum angeboten wird. "Der Druck auf die Gesundheitsausgaben beschleunigt die Rationalisierung - das eröffnet uns Chancen", sagte Deutschland-Chefin Axler nach Angaben der FTD. Zukäufe seien allerdings keine geplant, erst Ende 2008 hatte Sodexo den Spezialdienstleister Zehnacker übernommen.