Hotelmarkt 2012

Hotellerie setzt Wachstumskurs fort

Die Hotellerie kann vom anhaltenden Aufwärtstrend im Deutschlandtourismus profitieren und auf stabilem Wachstumskurs bleiben. Trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes stehen die Chancen auch für ein erfolgreiches Jahr 2012 gut. Das teilte der Hotelverband Deutschland (IHA) in seinem Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2012" mit.

GastroSpiegel, 23.03.2012 - „Mit der Gesamtwirtschaft konnte die deutsche Hotellerie Dank der Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen die Rezession hinter sich lassen und das Vorkrisenniveau wieder erreichen", sagte der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen in Berlin. „Die vielerorts aus Reflex eingeführten Bettensteuern gefährden diese positive Entwicklung bei Beschäftigtenzahlen und Investitionen aber nachhaltig."

Das Reiseland Deutschland wird bei den Gästen aus dem Inland und Reisenden aus aller Welt immer beliebter. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Anzahl der Übernachtungen in der Hotellerie im Jahr 2011 um 5,5 Prozent auf 240,8 Millionen (Vorjahr 228,3 Millionen). Der Anteil ausländischer Touristen und Geschäftsreisender erreichte mit 63,7 Millionen Übernachtungen eine neue Rekordmarke (+ 5,7 Prozent). Die erfreulichen Ergebnisse spiegeln sich in den Kennziffern der Hotellerie wider. Nach den Auswertungen des Hotelbenchmarks von STR Global stiegen Auslastung, Zimmerpreise und Zimmererträge in allen Segmenten an. Allerdings liegt Deutschland mit allen Werten im europäischen Vergleich immer noch abgeschlagen zurück.
Trotz bestehender Überkapazitäten entstehen weiterhin zahlreiche neue Hotels zwischen Ostsee und Alpen: Für die nächsten drei Jahre sind bundesweit 498 Neu-, Um- und Ausbauten geplant - vor allem im Drei- bis Vier-Sterne-Bereich. Werden alle Investitionsprojekte auch realisiert, drängen bis 2014 weitere 66.000 zusätzliche Hotelzimmer auf den deutschen Hotelmarkt.

Mehr Umsatz, mehr Beschäftigte

Der konjunkturelle Aufschwung schlug sich auch positiv in den Umsatzzahlen des Statistischen Bundesamtes nieder: 2011 wurde ein Nettoumsatz von 18,6 Milliarden Euro erzielt, das sind nominal 3,9 Prozent (real 2,7%) mehr als im Vorjahr. Der seit 1. Januar 2010 geltende reduzierte Mehrwertsteuersatz hat den Weg frei gemacht für umfassende Investitionen. „Neben Neuanschaffungen, Modernisierungen und Umbauten in Millionen-Euro-Höhe haben die Hoteliers die gesparte Steuer für Tausende Neueinstellungen genutzt", berichtete Dreesen. Am Stichtag 30. Juni 2011 zählte die Bundesagentur für Arbeit 265.445 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Beherbergungsgewerbe. Das sind 13.643 mehr als zwei Jahre zuvor, was einer Steigerung von 5,4 Prozent entspricht.
Trotz des Hintergrunds der Eurokrise zeigt sich die Hotellerie für 2012 wegen der weiterhin starken Binnennachfrage vorsichtig optimistisch. Der Hotelverband geht von einer Steigerung der Übernachtungen um ein bis zwei Prozent aus und rechnet mit einem moderaten Wachstum der Umsätze um ebenfalls ein bis zwei Prozent. „Voraussetzung dafür ist eine verlässliche und vernünftige Politik", betonte Dreesen. Kein Verständnis habe die Branche für die immer wieder aufkommende Diskussion um die Mehrwertsteuersenkung: „Investitionen setzen Vertrauen in die Rahmenbedingungen und Planungssicherheit voraus."

 

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