Groß- und Einzelhandel bekämpfen Lebensmittelverschwendung
GastroSpiegel, 11.12.2024 – Als Ergebnis aus dem Dialogforum Groß- und Einzelhandel hatten das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels im Juni 2023 eine Vereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen geschlossen. Darin verpflichten sich die teilnehmenden Unternehmen auf konkrete Reduzierungsziele und verpflichtende Reduzierungsmaßnahmen sowohl im eigenen Betrieb als auch im vor- und nachgelagerten Bereich.
Die Umsetzung der Vereinbarung wird durch Experten des Thünen-Instituts begleitet und überprüft. Dadurch wird die verbindliche Umsetzung der Vereinbarung transparent nachgehalten. Dass mit dem „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“ tatsächlich eine Grundlage für eine erfolgreiche Reduzierung von Lebensmittelabfällen gelegt wurde, zeigt der „Ergebnisbericht zum Monitoring 2023“, des Instituts. Danach konnten viele Betriebe ihre Abfälle deutlich verringern – insgesamt um 24 Prozent.
Der Ergebnisbericht
Zum vorliegenden Ergebnisbericht ist laut Mitteilung des BMEL besonders hervorzuheben, dass:
- einige Handelsunternehmen bereits im Jahr 2023 das für 2025 anvisierte Zwischenziel einer Reduzierung der Lebensmittelabfälle um 30 Prozent erreicht haben,
- alle Unternehmen mit Organisationen wie den Tafeln kooperieren, die Lebensmittel weiter verteilen, um nicht verkaufte, aber noch verzehrfähige Lebensmittel ihrem Zweck entsprechend zu verwerten,
- insgesamt 132 Wahlpflichtmaßnahmen aus einem zuvor gemeinsam entwickelten Katalog von den Unternehmen umgesetzt wurden. Besonders beliebt sind Maßnahmen zur Optimierung des Abverkaufs von Waren mit knappem Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum, zum Bespiel Preisreduktionen.
Pakt wirkt
Bundesminister Cem Özdemir freut sich über die Ergebnisse: „Der Handel und mein Ministerium arbeiten Hand in Hand, um die Lebensmittelverschwendung in Deutschland deutlich und nachhaltig zu reduzieren. Das erste Zwischenfazit zeigt, dass wir diesem Ziel einen großen Schritt nähergekommen sind.“ Dabei hätten die beteiligten Unternehmen ihre Lebensmittelabfälle um nahezu ein Viertel verringert, manche das Zwischenziel von 30 Prozent schon zwei Jahre früher erreicht.
Das zeige laut Özdemir: „Unser Pakt gegen Lebensmittelverschwendung wirkt, der Stein ist ins Rollen gebracht. Mein Dank gilt allen teilnehmenden Unternehmen. Dieser Erfolg sollte für alle eine Motivation sein, nicht nachzulassen, damit am Ende so viele unserer wertvollen Lebensmittel wie möglich genau dort landen, wo sie hingehören: auf den Teller oder in den Topf aber nicht in die Tonne.“
Handel mit Schlüsselposition
Als Bindeglied zwischen der Erzeugung und Verarbeitung einerseits und den Verbrauchern andererseits kommt dem Handel eine Schlüsselposition zu. Die umgesetzten Maßnahmen haben positive Effekt sowohl auf die Erzeugung und Verarbeitung als auch auf die Verbraucher. Auf Grundlage der Vereinbarung sollen beispielsweise Lebensmittel, die nicht mehr für den Verkauf bestimmt oder geeignet sind, künftig möglichst hochwertig weiterverwendet oder verwertet werden. Auch Schulungen der Mitarbeiter, die Optimierung von Prozess-, Logistik- und Kühlketten oder der verstärkte Abverkauf von Waren mit kurzer Haltbarkeit wurden in den Pakt aufgenommen.
An dem „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“ nehmen unter anderem die Foodservice-Großhandelsunternehmen Metro, Transgourmet und Chefs Culinar teil.
rl