Mit Lebensmitteln nachhaltiger wirtschaften
GastroSpiegel, 28.11.2023 – Seit Januar 2022 leitet der Verein UAW die bundesweite Kompetenzstelle zur Vermeidung von Lebensmittelabfall in der Außer-Haus-Verpflegung (KAHV). Diese ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des Bundes und vereint unter dem Dach der KAHV mittlerweile bereits 223 Betriebe, die die von der KAHV festgelegten Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelabfall umsetzen, um langfristig einen Klimaschutzbeitrag zu leisten. Über 60 gastronomische Betriebe haben bereits den gesamten Prozess durchlaufen und wurden für ihr Engagement von der Kompetenzstelle ausgezeichnet.
Ein Erfolg, der auch auf der diesjährigen 11. UAW-Mitgliederversammlung Mitte November gewürdigt wurde. Gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie lud der Verein nach Berlin ein und versammelte 55 Vertreter der Partnerunternehmen aus der Food-Branche, um ein ereignisreiches Vereinsjahr Revue passieren zu letzten. Dabei wurde auch das zehnjährige Vereinsjubiläum nachgefeiert, das pandemiebedingt verschoben werden musste.
Die Branche zum Mitmachen aktivieren
„Alle Lösungen, die wir als Verein seit 2012 gemeinsam geschaffen haben, leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und sind wichtiger denn je“, betonte Klaus Ridderbusch, UAW-Vorstandsvorsitzender. Auch für Torsten von Borstel, Geschäftsführer UAW, ist die Arbeit des Vereins ein Meilenstein in der Branche: „Wir haben eine bundesweit anerkannte Methode entwickelt, Benchmarks veröffentlicht, Studien erstellt, Wissen geteilt. Unsere DNA ist gelebte Nachhaltigkeit. Wer weniger Lebensmittel verschwendet, schont wertvolle Ressourcen und reduziert den CO2-Ausstoß.“ Er appellierte an die Teilnehmer: „Nach all den Lehr- und Wanderjahren ist es nun an der Zeit, mit unserer einmaligen Expertise die gesamte Branche zum Mitmachen zu aktivieren.“
Mit Nachhaltigkeit auf aktuelle Herausforderungen reagieren
Dafür gebe es eine Vielzahl an digitalen Werkzeugen, die laut Verein jedoch auch angewendet werden müssten. Unterstützung dabei liefert UAW: Der Verein informiert zu allen Food-Waste-Themen sowie über die zahlreichen Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle in allen gastronomischen Betrieben zu reduzieren – vom Betriebsrestaurant über Krankenhaus, Senioreneinrichtung, Schulverpflegung und Hotel bis hin zur Zentralküche.
Denn Fakt ist laut Verein: Die aktuellen Herausforderungen wie gestiegene Lebensmittelpreise und Klimawandel werden die Branche auch in Zukunft weiter begleiten. Dem müsse sich das Gastgewerbe stellen – eine nachhaltige Ernährungsweise könne dabei helfen. Diese nutze jedoch nur, wenn gleichzeitig weniger Lebensmittel in der Tonne landen, bekräftigte Torsten von Borstel.
Akteure einbinden
Olivier Kölsch, Geschäftsführer Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie, ging sogar einen Schritt weiter und erklärte: „Von den drei Bereichen der Nachhaltigkeit ist Wirtschaftlichkeit die wichtigste Säule, sie macht es überhaupt erst möglich, ökologisch und sozial zu handeln.“
Bereits am Vorabend hatte die Gastrednerin Rita Hagl-Kehl, SPD-Abgeordnete im Bundestag und stellvertretende Sprecherin im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, dafür plädiert, die Reduzierung der LMA in den Mittelpunkt der Debatten zu rücken. Sie betonte: „Wir müssen alle Akteure noch stärker einbinden.“
jb
Über UAW
United Against Waste ist eine Initiative für die Food-Branche. Mit seinen über 100 Mitgliedern entwickelt der Verein praxistaugliche Lösungen, die aufzeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall machbar ist und zudem Geld und Ressourcen spart. Die vom Verein erarbeiteten Maßnahmen sollen Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung überdies helfen, das Thema Lebensmittelverschwendung im Küchenalltag greifbarer zu machen.