GastroSpiegel, 07.09.2023 – Wie das Handelsblatt berichtete, kauft der Menülieferant Circus Kitchens, der in Hamburg und Köln Ghostkichens betreibt und das Essen über eine App an Endkunden verkauft und ausliefert, den Küchenroboter-Hersteller Aitme. Durch diese Übernahme werde das Unternehmen noch effizienter und schneller, sagt Circus-Kitchens-Chef und -Mitgründer Nikolas Bullwinkel gegenüber dem Handelsblatt. Mithilfe der Aitme-Roboter wolle das Unternehmen vielfältigere und stärker personalisierte Gerichte anbieten.
Verkauf mit Verlusten
Zum Kaufpreis äußerte sich Bullwinkel laut Zeitungsbericht nicht. In Unternehmenskreisen sei von einem siebenstelligen Betrag die Rede. Wie das Handelsblatt berichtet, sei damit ein Verlust für die Aitme-Investoren, darunter die Wagniskapitalgeber La Famiglia und HV Capital, verbunden. Allerdings sei der Rückgang des Unternehmenswerts und ein Verkauf mit Verlust aktuell nicht ungewöhnlich. Unter dem Druck hoher Teuerungsraten, der Zinswende und allgemeiner Zurückhaltung von Investoren seien die durchschnittlichen Start-up-Bewertungen in Europa im ersten Halbjahr deutlich gesunken.
Die Übernahme wird von Circus selbst finanziert, da das Unternehmen in den vergangenen Monaten genügend Geld eingesammelt habe. Die bisher vollautomatisch arbeitenden Küchenroboter von Aitme will der Gründer in den Circus-Betrieb integrieren. Aitme-Gründer Emanuel Pallua habe laut Handelsblatt die Übernahme zwar begrüßt. Doch sie bedeute auch das Scheitern der ursprünglichen Geschäftsidee von ihm und seinem Mitgründer Julian Stoß, die ihre Roboter seit 2019 als Kantinenersatz in Unternehmen und Behörden etablieren wollten.
rl