HOAI / Bundesrat / VBI

Enttäuschende Honorarerhöhung

Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) kritisiert die am Freitag im Bundesrat verabschiedete HOAI 2013. Neben dem Unverständnis über die dauerhafte Ausgrenzung wichtiger Ingenieurleistungen aus dem gesetzlich geregelten Preisrecht wird auch die Honorarerhöhung kritisiert.

GastroSpiegel, 10.06.2013 – Mit Unverständnis und Bedauern hat VBI-Präsident Volker Cornelius auf die am Freitag vom Bundesrat beschlossene 7. Novelle der Honorarordnung der Ingenieure und Architekten (HOAI) reagiert: "Die darin festgeschriebene Degradierung von Ingenieurleistungen wie Geotechnik, Vermessung, Bauphysik und Schallschutz zu sogenannten Beratungsleistungen, deren Honorierung der Gesetzgeber nicht mehr verbindlich regelt, diskriminiert den ganzen Berufsstand." Diese Leistungen seien unverzichtbare Bestandteile des Planungsprozesses nicht nur im Hochbau, erläutert Cornelius. "Sie setzen grundlegende öffentlich-rechtliche Anforderungen etwa bei der Einhaltung energetischer Standards durch und sind beispielsweise auch mitentscheidend bei der Energiewende."

Auch die Honorarerhöhung für die verbindlich zu vergütenden Ingenieurleistungen bezeichnete der VBI-Präsident als enttäuschend. Dies liege deutlich unter der von den Ingenieuren eingeforderten angemessenen Honorierung ihrer hochqualifizierten Leistungen. So wurde zum Beispiel das hohe Risiko, das allen Ingenieuren im Rahmen der gesamtschuldnerischen Haftung aufgebürdet wird, bei der Honorarfestsetzung nicht berücksichtigt. "Dazu kommt", betont Cornelius, "dass den Ingenieurbüros immer weniger finanzieller Spielraum für fachliche Weiterbildung und Qualifikation bleibt, die Anforderungen an die Ingenieure aber immer komplexer werden, etwa durch die neueste Normengeneration für Brücken- und Stahlbaukonstruktionen." Der daraus erwachsende Know-how-Verlust bei den Ingenieuren sei eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nicht zuletzt stünden auch die aktuell viel diskutierten Problemprojekte der Berliner Hauptstadtflughafens BER bis Elbphilharmonie für die Gültigkeit des VBI-Leitspruchs: "Wer billig plant, baut teuer".

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