GastroSpiegel, 03.12.2024 – Die „Vending-Markt-Studie 2024“ des Bundesverbands der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV) liefert Einblicke in die dynamische Entwicklung des deutschen Automatenmarktes. Mit einem Produktumsatz von 3,37 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, zeigt sich die Branche auf Wachstumskurs. „Diese positiven Entwicklungen sind das Resultat der Innovationskraft der Vending-Branche“, kommentiert der Verband.
Der Markt im Überblick
2024 wurden in Deutschland 4,387 Milliarden Produkte über Automaten verkauft – das entspricht zwölf Millionen Verkäufen pro Tag. Vor allem Heißgetränke stehen bei den Konsumenten hoch im Kurs, gefolgt von Kaltgetränken und Snacks. Mit einem Gesamtumsatz von 4,62 Milliarden Euro, einschließlich technischer Dienstleistungen, Wassergeschäft und Gerätevermietung, zeige sich der Markt robust und wachstumsorientiert, betont der Verband.
Mit einer Automatendichte von einem Gerät pro 135 Personen ist Deutschland im europäischen Vergleich stark aufgestellt. Auch bei den Verkaufszahlen pro Automat rangiert der deutsche Markt weit vorn. Die Gesamtzahl der Automaten stieg 2024 auf 621.000 Geräte. Das wertet der BDV als weiteres Zeichen dafür, dass der Markt trotz Herausforderungen wachse und sich stetig entwickle. Im Jahr 2024 sind schätzungsweise 350.000 Wasserspender im Einsatz, viele davon in Büros und öffentlichen Einrichtungen.
Stärkstes Produkt bleibt Kaffee
Im Bereich Kaffee bleibt der Vending-Markt besonders stark. Kaffee ist mit Abstand das meistverkaufte Produkt und macht drei Viertel (75 %) der täglichen Verkäufe aus. Laut Studie nutzen Unternehmen Kaffeeautomaten zunehmend, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen und Mitarbeiter dazu zu motivieren, im Büro statt im Home-Office zu arbeiten. Hochwertige Kaffeeangebote stehen dabei im Fokus und Automaten mit ganzen Bohnen und Flüssigmilch-Modulen sind gefragter denn je. „Diese Trends bestätigen: Der Kaffeekonsum im Vending-Markt ist und bleibt ein starker Wachstumsmotor“, schreibt der BDV dazu.
Branche mit Herausforderungen
Trotz aller positiven Entwicklungen steht das Vending-Geschäft vor einigen Herausforderungen, stellt die Studie heraus. Steigende Personalkosten – mit Lohnerhöhungen von bis zu zwölf Prozent – und höhere Warenkosten, die inzwischen rund 43 Prozent des Umsatzes ausmachen, setzen die Unternehmen zunehmend unter Druck. Auch die Preise für Kaffee, Snacks, Kaltgetränke und Lebensmittel müssen demnach regelmäßig angepasst werden, was die Kalkulationen erschwere. Gleichzeitig sorgten die Logistik und der Aufwand für die Wartung der Automaten für zusätzliche Belastungen.
Trotz dieser Hürden befindet sich die Branche laut Verband auf Wachstumskurs. Und das sei nicht zuletzt dem Innovationswillen der Unternehmen zu verdanken: Mit Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, nachhaltigen Lösungen und neuen attraktiven Angeboten würde es die Unternehmen schaffen, auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Neue Perspektiven
Mit Blick auf den Schwerpunkt des Vending-Geschäfts sagt die Studie folgendes aus: Einerseits steht der Großteil der Automaten weiterhin in Produktionsstätten (51 %) und Büros (25 %). Die „Zukunft des Vending-Marktes“ liege aber auch in neuen Sektoren wie Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern, der Handels- und Gemeinschaftsgastronomie, Freizeitanlagen, Outdoor-Standorten sowie im sich wandelnden Markt der Tankstellen und Ladestationen. „Diese Orte bieten enormes Potenzial für innovative Lösungen und eröffnen neue Möglichkeiten für flexible und moderne Angebote – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche“, schreibt der Verband dazu und ergänzt: „Auch die steigende Nachfrage nach flexiblen und modernen Verpflegungslösungen treibt die Branche an.“ Diese Entwicklungen zeigten deutlich, dass sich der Vending-Markt an die veränderten Konsumgewohnheiten anpasse und Chancen für innovative Konzepte biete, die den Bedürfnissen einer mobilen und anspruchsvollen Gesellschaft gerecht werden.
sn