BHS

Eurokrise war spürbar

Auch die Porzellanindustrie bekam die Eurokrise im letzten Jahr zu spüren. Der Fokus von BHS lag auf dem werthaltigen Geschäft und entsprechenden Preisen – so konnte das Unternehmen mit den Marken Bauscher, Schönwald und Tafelstern auch 2012 profitabel wirtschaften.

GastroSpiegel, 21.02.2013 – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat die BHS tabletop AG auch im Geschäftsjahr 2012 profitabel gewirtschaftet. Allerdings fiel der Umsatz mit 82,3 Millionen Euro 5,7 Prozent geringer aus als im Vorjahr (2011: 87,3 Mio. €). Auch das Betriebsergebnis (Ebit) in 2012 von 4,3 Millionen Euro ist nicht so hoch wie 2011 mit 5,8 Millionen Euro. Das Unternehmen konnte sich der konjunkturell bedingten, rückläufigen Entwicklung der Porzellanindustrie damit nicht vollständig entziehen, weist aber sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Finanzkennziffern im Branchenvergleich sehr stabile Werte aus.

 

„Die Euro- und Staatschuldenkrise hat zu einer Kaufzurückhaltung in wichtigen südeuropäischen Absatzländern geführt und damit verbunden zu einem noch einmal dramatisch verschärften Preiswettbewerb in unseren Märkten“, sagt Christian Strootmann, Vorstandsvorsitzender von BHS. „Der Verband der Keramischen Industrie geht von Umsatzverlusten von knapp acht Prozent im Hotelsegment aus. Gemessen daran, sind wir zufrieden mit dem Geschäftsverlauf“, erklärt er. Die Strategie sei richtig, sich gerade in Zeiten, die für die Porzellanbranche schwierig sind, auf werthaltige Geschäfte zu fokussieren und eine entsprechende Preispolitik zu pflegen.

Rund fünf Millionen Euro hat BHS im letzten Jahr investiert – vorwiegend in die weitere Automatisierung der Fertigung und die Erweiterung der IT-Systeme. Foto: BHSRund fünf Millionen Euro hat BHS im letzten Jahr investiert – vorwiegend in die weitere Automatisierung der Fertigung und die Erweiterung der IT-Systeme. Foto: BHSStabile Eigenkapitalquote

Allein im vergangenen Jahr hat die BHS rund fünf Millionen Euro vorwiegend in die weitere Automatisierung der Fertigung und die Erweiterung der IT-Systeme investiert. Die Mittel wurden durchgehend aus dem Cashflow finanziert. So hat das Unternehmen die Einführungszeit neuer Produkte verkürzt. Beispielsweise werden 3-D-Drucker eingesetzt, um Angebote mit Anschauungsmustern schnell und professionell abwickeln zu können. Nach Strootmanns Worten bleibt die BHS mit ihren Marken Bauscher, Schönwald und Tafelstern nicht nur Weltmarktführer im Segment des Profi-Porzellans für die Spitzengastronomie und –Hotellerie sowie die Gemeinschaftsgastronomie, sondern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Marktanteile gewonnen und ihre Technologieführerschaft in diesem Segment weiter ausbauen können. Die Eigenkapitalquote liegt stabil auf hohem Niveau bei 44 Prozent.

Besondere Fortschritte erzielte das Unternehmen in den strategisch wichtigen Märkten in Nord- und Mittelamerika: Die Tochtergesellschaft Bauscher U.S.A, Inc. konnte ihren Umsatz 2012 dank einer Marketing- und Vertriebsoffensive um 64 Prozent von 2,3 auf 3,7 Millionen Euro steigern. Gleichzeitig wurde durch den Abschluss zusätzlicher Vertriebskooperationen die Plattform für weiteres Wachstum gelegt. In den nächsten Jahren gelte es, den US-amerikanischen Markt noch stärker als Wachstumstreiber zu nutzen, um die Abhängigkeiten von den europäischen Kernmärkten zu reduzieren, erklärt Strootmann.

Weitere Investitionen

Für das laufende Jahr hat das BHS-Management erneut ein Investitionspaket von rund fünf Millionen Euro beschlossen. Die Mittel sollen vor allem in moderne Technik und in weitere Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz investiert werden. Das Unternehmen mit seinen 1055 Beschäftigten ist stark von der Energieumlage infolge des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) belastet. Und das, obwohl die AG als weltweit erstes Unternehmen der Porzellanindustrie nicht nur für ihr Umweltmanagement (DIN EN ISO 14001), sondern auch für ihr vorbildliches Energiemanagement (DIN EN ISO 50001) zertifiziert worden ist. „Die Bedingungen – auch die gesetzlichen – sind aktuell sehr herausfordernd, aber wir beweisen täglich, dass es möglich ist, auch für die wettbewerbsintensiven globalen Märkte Porzellan am Standort Deutschland profitabel herzustellen“, bemerkt Strootmann.

Obwohl von weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen auszugehen ist, zeigt sich Strootmann verhalten optimistisch: Ziel sei es, in den nächsten Jahren wieder profitabel zu wachsen sowie die Standorte und die Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Für 2013 geht er von einem Umsatzplus und erneut positiven Ergebnissen aus. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlagen Aufsichtsrat und Vorstand eine Dividende von 0,30 Euro plus einer Bonusdividende von 0,15 Euro je Aktie vor. Das entspricht einer Dividendenrendite von 4,0 Prozent auf den Jahresschlusskurs.

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