Reduzierter Mehrwertsteuersatz soll Gastro-Betriebe entlasten
GastroSpiegel, 10.04.2025 – 45 Tage nach der Bundestagswahl haben sich CDU, CSU und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt, der auch für das deutsche Gastgewerbe einige Erleichterungen vorsieht. So soll zum 1. Januar 2026 die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf 7 Prozent reduziert werden. Ebenso wurden die Einführung einer Wochenarbeitszeit sowie der Abbau von Bürokratie beschlossen. „Damit werden wichtige Weichen für die Zukunft der 200.000 gastgewerblichen Betriebe und ihrer zwei Millionen Beschäftigten gestellt“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Dehoga Bundesverbands.
Insbesondere die vereinbarte dauerhafte Geltung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie wertet der Verband als wichtiges Signal. „Diese Maßnahme sorgt endlich für fairen Wettbewerb und beendet die steuerliche Benachteiligung unserer Branche gegenüber anderen Anbietern von Essen“, betont Zöllick. Es gehe um die Zukunftssicherung der häufig familiengeführten Cafés, Wirtshäuser und Restaurants. „Dafür haben wir jahrzehntelang gekämpft und gute Argumente für die einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent vorgebracht“, macht der Verbands-Präsident deutlich. Er bezeichnet den reduzierten Mehrwertsteuersatz als Entscheidung für die heimischen Gastgeber, die täglich mit Leidenschaft für die Gäste da sind, Existenzen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze und die kulinarische Vielfalt sichern.
Ernst der Lage erkannt
Die geplante Einführung einer Wochenarbeitszeit nach EU-Recht anstelle der bisherigen täglichen Höchstarbeitszeit – die der Dehoga ebenfalls gefordert hatte – sei laut Zöllick der „richtige Schritt hin zu mehr Flexibilität im Arbeitsmarkt“. Denn: „Diese Reform entspricht der Lebensrealität und dem Wunsch unserer Unternehmerinnen und Unternehmer ebenso wie vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ist Zöllick überzeugt. Die Absichtserklärungen, Bürokratie abzubauen, begrüße er ebenso.
Eine detaillierte Bewertung aller im Koalitionsvertrag genannten branchenrelevanten Beschlüsse will der Dehoga in Kürze vorlegen. „Die Parteien haben den Ernst der Lage im Gastgewerbe erkannt. Jetzt muss daraus verbindliche Politik werden“, sagt Zöllick und betont: „Nach fünf Jahren mit realen Verlusten kommt es für unsere Branche mehr denn je auf die richtigen wirtschaftspolitischen Impulse an, um wieder durchstarten zu können – für lebendige Innenstädte und Regionen, gastronomische Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
sn