Dehoga
Hoffen auf Weihnachten
Anfang Dezember ist die Buchungslage in Hotellerie und Gastronomie noch verhalten und liegt unter Vorkrisenniveau. Die Branche hofft auf einen kurzfristigen Buchungsanstieg. Denn auch in den ersten elf Monaten 2022 lag der Umsatz noch acht Prozent unter den Ergebnissen von 2019.

GastroSpiegel, 07.12.2022 – Das für Gastronomen und Hoteliers wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft läuft auch in diesem Jahr schlechter als im Vorkrisenjahr 2019. Das gaben 60 Prozent der Unternehmer bei einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) an. Auch im November, der als Auftakt für das Jahresendgeschäft gilt, zeigte sich ein nominales Umsatzminus von 8,5 Prozent im Vergleich zu 2019. Für den Zeitraum von Januar bis November 2022 verzeichnen die Betriebe ein Minus von acht Prozent.

Anpassung der Entlastung gefordert

Steigende Energiekosten sind für 89 Prozent der Unternehmer noch immer die größte Herausforderung, gefolgt von hohen Lebensmittel- und Personalkosten (81 % und 67 %). So sehen laut Umfrage rund 42 Prozent von ihnen mit Sorge dem kommenden Jahr entgegen, weil sie fürchten, in die Verlustzone zu geraten. „Die von der Bundesregierung beschlossene Gas- und Strompreisbremse ist zwar eine geeignete Maßnahme, um Verbraucher wie Unternehmen zu entlasten“, sagt Guido Zöllick. Jedoch müsse aus seiner Sicht der Referenzzeitrum für RLM-Kunden – also Betriebe mit hohem, messpflichtigem Stromverbrauch –, die im Jahr 2021 fast fünf Monate geschlossen waren, geändert werden.

Die aktuellen Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass für Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als 1,5 Millionen Kilowattstunden Gas und mehr als 100.000 Kilowattstunden Strom das Jahr 2021 als Referenzzeitraum zugrunde gelegt wird. In 2021 aber waren Unternehmen wie Hotels, Restaurants oder Gaststätten von Januar bis in den Mai hinein im Lockdown. Aufgrund der coronabedingten Schließungen lagen laut Dehoga 2021 die Verbrauchswerte teilweise bis zu 35 Prozent unter denen von 2019 „Wir erwarten, dass der Verbrauch von 2022 und nicht von 2021 für diese Unternehmen bei der Berechnung der Gas- und Strompreisbremse herangezogen wird“, betont Zöllick.

Kurzfristige Buchungen erwartet

Mit Blick auf Dezember komme laut Verband erschwerend hinzu, dass die Buchungs- und Reservierungslage noch durchwachsen sei. Den derzeitigen Buchungsstand für das Weihnachtsgeschäft bezeichnen 32 Prozent der Umfrageteilnehmer als gut, 34,5 Prozent als befriedigend und 33 Prozent als schlecht. „Wir wissen jedoch auch, dass die Gäste heute viel kurzfristiger buchen. So bleibt noch Hoffnung auf die Belebung des Weihnachts- und Silvestergeschäftes“, sagt der Dehoga-Präsident.

sn

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