Ambiente

Messe-Rahmenprogramm mit ökologischem Anspruch

Funktionalität, Design, Ästhetik, Qualität – diese Eigenschaften sind bei Konsumenten gefragt, wenn es um die Beurteilung von Produkten geht. Seit einigen Jahren ergänzt das Thema Nachhaltigkeit dieses Spektrum und ist auch auf der Ambiente (13. bis 17.02.2015) verankert – sowohl beim Produktangebot als auch beim Rahmenprogramm.

GastroSpiegel, 09.01.2015 - Ressourcenschonung, ökologisch sinnvolle Verarbeitung sowie der durchdachte Materialeinsatz sind für viele Konsumenten nachhaltige Aspekte, auf die sie nicht verzichten möchten. Ähnlich wie Qualität und Ästhetik ist die Nachhaltigkeit auf bestem Wege, zu einem Kriterium zu werden, das die Produktauswahl entscheidend beeinflusst“, so Nicolette Naumann, Vice President Ambiente.

Das Projekt Basket Case II gibt dem Thema Nachhaltigkeit einen ganz besonderen Rahmen. Auf der Präsentationsfläche im Foyer Nord der Halle 11.0 werden die Ergebnisse zweier Workshops gezeigt, die die beiden Designer Matali Crasset und Sebastian Herkner im Frühjahr 2014 in Simbabwe durchgeführt haben. Initiiert wurden die Workshops vom European Union National Institutes of Culture (EUNIC) Zimbabwe. Insgesamt 17 lokale Korbflechterinnen nahmen an den Workshops teil. Die Pariser Gestalterin und der Designer aus Offenbach entwickelten mit ihren Teams Kollektionen, die die Flechthandschrift der jeweiligen Region aufzeigen. Das Ergebnis ist die Fusion scheinbarer Gegensätze unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit: traditionelles Handwerk aus Simbabwe trifft auf europäisches Design-Knowhow – ohne dabei lokale und ökologische Kriterien zu vernachlässigen. Die Produkte können auf der Ambiente jedoch nicht nur angeschaut, sondern direkt geordert werden: In der Halle 10.1 befindet sich der Messestand der beiden kunsthandwerklichen Zentren.
Frauenpower aus Tunesien

Die Produkte der tunesischen Vereinigung „Femmes, montrez vos muscles“ kommen aus den Bereichen Kunsthandwerk, Home-Accessoires und Möbel und waren bislang ausschließlich in ihrem Ursprungsland erhältlich – gegründet wurde die tunesische Vereinigung 2011 von der Designerin Sadika Keskes. Mittlerweile zählt die Vereinigung über 800 – ausschließlich weibliche – Mitglieder. Gemeinsam mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat „Femmes, montrez vos muscles“ die Vertriebsfirma Dar d ́art gegründet. Mit deren Unterstützung sollen die qualitativ hochwertigen, nachhaltig produzierten Produkte, die nur in geringer Stückzahl hergestellt werden, Abnehmer in Europa finden. Dar d’art präsentiert sich erstmalig auf der Ambiente auf einem Stand in der Halle 8.
Nachhaltigkeit im Fokus

Die Auszeichnung Design Plus zeichnet seit mehr als drei Jahrzehnten innovatives Design aus und zählt zu den führenden Design-Wettbewerben in Deutschland. Auch hier zählen Nachhaltigkeit und ökologische Qualität zu den Kriterien der internationalen Fachjury – neben Funktionalität und Ästhetik. Auch die Talents – die Teilnehmer des gleichnamigen Nachwuchsprogramms der Messe Frankfurt – greifen das Thema Nachhaltigkeit verstärkt auf. Insbesondere bei der Lebensmittellagerung und -zubereitung machen sich die Talents Gedanken dazu, wie man bestehende Konzepte in nachhaltige Lösungen von morgen übersetzen kann. Im Projekt „Save Food from the Fridge“ trägt das Designstudio Jihyun David altbekannte Lösungen zur Lebensmittelkonservierung in neuer und frischer Form in die Küchen von heute. Gemüse bleibt durch Wasserverdunstung länger frisch, Karotten und Frühlingszwiebeln werden vertikal in feuchtem Sand gelagert, Kartoffeln in einer dunklen Box. Alle Elemente sind zur Wandmontage vorgesehen und schmücken die Küche zugleich. Für die mobile und schadstofffreie Zubereitung von Lebensmitteln entwickelte der in Mailand ansässige US- Amerikanische Designer Bodin Hon mit „Solari“ den Solarkocher weiter. Durch die langsame Garung mit Sonnenenergie werden die Speisen schonend zubereitet, ein großer Bügel dient multifunktional als Tragegriff oder Ständer.

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