Dehoga
Es geht langsam bergauf
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat für das abgelaufene Jahr die Jahresbilanz für das deutsche Gastgewerbe veröffentlicht. Demnach erlebten Deutschlands Gastgeber 2022 das dritte Verlustjahr in Folge, konnten sich beim Umsatz jedoch langsam dem Vorkrisenniveau von 2019 annähern.

GastroSpiegel, 17.02.2023 – Die Mitte Februar veröffentlichten Umsatzzahlen des Statistischen Bundesamtes, auf die sich der Dehoga Bundesverband bezieht, belegen für das Gastgewerbe Einbußen in Höhe von Minus 12,5 Prozent real (-0,2 % nominal) gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019. Immerhin näherte sich der Umsatz nach den historischen Verlusten in den Corona-Jahren 2020 und 2021 zuletzt wieder langsam dem Vorkrisenniveau an.

Unterteilt nach den einzelnen Branchensegmenten zeichnet sich folgendes Bild ab: Das Gaststättengewerbe verzeichnete im vergangenen Jahr gegenüber 2019 ein reales Minus von 12,1 Prozent, nominal gab es ein Umsatzplus von 2,4 Prozent. Die Caterer mussten Umsatzeinbußen von real 13,3 Prozent verkraften (nominal -2,3 %), da im ersten Quartal 2022 viele Veranstaltungen, Konzerte und Messen wegen behördlicher Auflagen abgesagt wurden. Der Verlust im Beherbergungsgewerbe beziffert sich auf real 9,1 Prozent (bei einem nominalen, nicht inflationsbereinigten Plus von 1,3 %). Gegenüber 2021 entwickelten sich die Übernachtungszahlen im letzten Jahr positiv (+45,3 %).

Geteilte Stimmung

„Die Stimmung bewegt sich zwischen Hoffnung und Skepsis“, sagt Guido Zöllick, Präsident des Dehoga Bundesverbands. Einerseits sei in vielen Betrieben eine gute Nachfrage der Gäste zu spüren, was Mut mache und Zuversicht gebe. „Andererseits ist der Kostendruck enorm“, sagt Zöllick. Mit Wegfall der Corona-Auflagen im Mai 2022 ist laut Verband die Nachfrage zwar kontinuierlich gewachsen, doch die Herausforderungen für die Branche würden weiterhin groß bleiben. Insbesondere steigende Energie- und Lebensmittelpreise bei gleichzeitig wachsender Preissensibilität der Gäste seien ein Problem für die Betriebe.

Die Politik ist gefordert

Vor diesem Hintergrund fordert Guido Zöllick von der Politik, das Gastgewerbe nicht mit neuen Reglementierungen und Auflagen zu belasten. „Es muss zudem gelingen, die Inflation einzudämmen, die Gas- und Strompreisbremsen müssen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalten“, betont der Dehoga-Präsident und ergänzt: „Für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung der Branche ist es von zentraler Bedeutung, die Betriebe nachhaltig zu stärken. Deshalb kämpfen wir für die dauerhafte Geltung der Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen.“

sn

Drucken