Rational
Starker Quartalsabschluss
Das erste Quartal in diesem Jahr brachte dem Großküchentechnik-Hersteller Rational eine schnellere Auftragserholung als erwartet: Der März 2021 beeinflusste die Verkaufszahlen mit einem Umsatzplus von 14 Prozent positiv und führt zu einer EBIT-Marge von 19 Prozent. Geplant sind in diesem Jahr zudem Investitionen in Höhe von rund 55 Millionen Euro.

GastroSpiegel, 05.05.2021 –Die positive Entwicklung im Auftragseingang und Umsatz im März 2021 lag deutlich über den Februar-Erwartungen der Rational AG, berichtet das Unternehmen in seiner Quartalsmitteilung. So wurden nach einer erwartungsgemäßen Geschäftsentwicklung im Januar (Umsatzerlöse -13 % zum Vorjahresmonat) und Februar (-22 %) die Umsatzerlöse des gesamten ersten Quartals von einem starken Anstieg der Verkaufszahlen im März (+14 %) positiv beeinflusst. Damit erzielte Rational im ersten Quartal 2021 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von knapp 168 Millionen Euro und lag damit rund sieben Prozent (währungsbereinigt 5 %) niedriger als im Vorjahresvergleichsquartal (Vj. 181,3 Mio. Euro).

Weniger Druck durch Corona-Einschränkungen

Der Auftragseingang, der im Januar -21 Prozent und im Februar -23 Prozent zum jeweiligen Vorjahresmonat betrug, erholte sich im März deutlich und stieg auf +39 Prozent (Vj. -32 %). „Die Gründe für diese Erholung im März sehen wir in der zunehmenden Zahl von Kunden, die nicht mehr beziehungsweise weniger unter Corona-Einschränkungen leiden, dem Investitionsnachholeffekt, den teilweisen massiven Konjunkturprogrammen und im Basiseffekt, da der März 2020 der erste durch Corona beeinträchtigte Monat war“, erklärt Peter Stadelmann, Vorstandsvorsitzende von Rational. Zudem entwickelten sich auch die Marktregionen entsprechend den weltweit variierenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung im ersten Quartal 2021 sehr unterschiedlich: Während Asien eine Tendenz zur Normalisierung zeige und ein Quartalsumsatzplus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichne, liegen unter anderem Deutschland oder Lateinamerika bislang weit unter dem Vorjahresniveau, berichtet Rational.

Dennoch verzeichnet die EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen ein Plus und ist um 4,9 Punkte auf rund 19 Prozent gestiegen (Vj- 14,3 %). So lag das EBIT nach den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) bei 32,2 Millionen Euro und damit um 24 Prozent über dem ersten Quartal des Vorjahres (Vj. 26,0 Mio. Euro). Dabei habe die diesjährige EBIT-Marge des ersten Quartals dem Unternehmen zufolge durch die in Relation zum Umsatzrückgang überproportionale Senkung der operativen Kosten profitiert. Peter Stadelmann sagt dazu: „Der unerwartet hohe Absatz im Einzelmonat März war bei nach wie vor vergleichsweise niedriger Kostenbasis maßgeblich für die deutlich besser als erwartete EBIT-Marge.“

Operative Kosten gesenkt

In Summe konnten die operativen Kosten im ersten Quartal um zwölf Prozent auf rund 64 Millionen Euro (Vj. 72,5 Mio. Euro) gesenkt werden. Im Bereichen Vertrieb und Service lagen diese im ersten Quartal mit 42,5 Millionen Euro (Vj. 50,3 Mio. Euro) aufgrund von Minderausgaben bei Messen, Reisekosten, Personalkosten sowie Transport- und Logistikkosten um rund 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Größere Reduzierungen bei den Forschungs- und Entwicklungskosten wurden bewusst vorgenommen, auch die Verwaltungskosten reduzierten sich um sechs Prozent auf knapp 10 Millionen Euro (Vj. 10,3 Mio. Euro).

Investitionsoffensive gestartet

Dafür nimmt Rational für umfangreiche Investitionen im Gesamtjahr 2021 rund 55 Millionen Euro in die Hand. Bereits Mitte April dieses Jahres wurde in Witten, dem Fertigungsstandort für iVario-Geräte, mit dem Bau eines Kundencenters, Verwaltungsgebäudes und Fertigungsstandortes begonnen. Das Investitionsvolumen betrage nach eigenen Angaben dafür in Summe rund 25 Millionen Euro über die nächsten 24 Monate. Zusätzlich sollen auf einer großzügigen Fläche im Großraum Chicago im ersten Schritt ein Kundencenter, ein Verwaltungsgebäude und ein Warenlager errichtet werden, die ab Mitte 2023 die heutigen Mietobjekte ersetzen werden. Das Grundstück soll zudem die Möglichkeit bieten, in einem späteren Schritt eine Fertigung zu errichten.

Jahresprognose 2021

Bezüglich der diesjährigen Jahresprognose äußert sich der Großküchentechnik-Hersteller vorsichtig optimistisch. Da das Marktumfeld weiterhin volatil sei, bleibe abzuwarten, ob die positive Entwicklung des Auftragseingangs und des Umsatzes nachhaltig ist oder es sich um kurzfristige Nachholeffekte handelt, teilt Rational im Quartalsbericht mit. Verschiedene Faktoren, etwa steigende Impferfolge oder die Verbreitung von Test, würden für eine Fortsetzung der Erholung sprechen. In diesem Sinne geht die Unternehmensleitung unverändert von einem mittleren einstelligen Umsatzwachstum aus. Peter Stadelmann berichtet: „In der Annahme, dass weitere Märkte früher oder stärker von Nachholeffekten bei Gästen der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung und bei unseren Endkunden profitieren, könnte das Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr etwas besser ausfallen als bisher erwartet.“

jb

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