BHS Tabletop
Aus für Minderheitsaktionäre
Nachdem BHS Tabletop Ende Juli dieses Jahres den geplanten Stellenabbau von rund 250 Mitarbeitern verkündet hatte, wurde auf der AG-Hauptversammlung nun ein Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre beschlossen. Bis zur Eintragung im Handelsregister der Gesellschaft werden die BHS-Tabletop-Aktien weiterhin an der Börse gehandelt.

GastroSpiegel, 24.09.2020 – Nahezu einstimmig mit 99,63 Prozent der Stimmen hat die Hautversammlung der BHS-Tabletop-AG Mitte September 2020 ein verschmelzungsrechtliches Squeeze-Out entschieden. Demnach werden die Aktien der Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung in Höhe von 9,83 Euro je Stückaktie auf den Mehrheitsgesellschafter übertragen. Bezogen auf die Höhe der Barabfindung wies Vorstandsvorsitzender Gerhard Schwalber darauf hin, dass diese angesichts der schwierigen Marktsituation und vieler damit verbundener Risiken angemessen sei. Der Squeeze-out sei angesichts dieser Rahmenbindungen als eindeutiges Bekenntnis des Hauptgesellschafters zum Unternehmen zu bewerten. Sobald die Eintragung ins Handelsregister der Gesellschaft abgeschlossen sei, werde die Börsennotierung eingestellt und das Unternehmen zähle zu 100 Prozent zur Münchener Serafin Unternehmensgruppe, heißt es in einer Pressemitteilung.

Klare Agenda verfolgen

„Die Serafin Unternehmensgruppe hat mit ihrer finanziellen Unterstützung, die im zweistelligen Millionenbereich liegt, ihre Zuversicht in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens demonstriert“, betont der Vorstandsvorsitzende. Auf Basis der sichergestellten Finanzierung werde das bereits angelaufene Restrukturierungsprogramm der BHS Tabletop AG mittelfristig mehr Flexibilität, Robustheit, Raum für Investitionen und damit profitables Wachstum verschaffen. Von der erwartbaren fortgesetzten Marktbereinigung werde das Unternehmen zudem profitieren.

Nachdem ab März der Umsatz des Unternehmens signifikant zurück ging und im April und Mai seinen Tiefpunkt erreichte, sorgten die Sommermonate für eine leichte Konsolidierung auf niedrigem Niveau. Inwieweit die Gastronomen den Wegfall der Außengastronomie und des Weihnachtsgeschäfts durch andere Konzepte kompensieren könnten, habe Einfluss auf die Umsatzentwicklung im vierten Quartal, teilt Schwalber mit. Er betont: „Wir haben eine klare Agenda. Wir werden unter anderem verstärkt in die Digitalisierung investieren, in effizientere Arbeitsabläufe aber auch in den direkten Service für unsere Vertriebspartner und Kunden. Wir werden verstärkt die direkte Kommunikation mit unseren Kunden suchen und so nachhaltig die Nachfrage stimulieren.“ Darüber hinaus wolle das Unternehmen weiterhin in seine Projekte investieren, um diese flexibler und energieeffizienter zu gestalten und moderne Dekorationsverfahren zu ermöglichen.

Gemeinsam aus der Krise

Seinen Mitarbeitern zollte Gerhard Schwalber angesichts des geplanten Stellenabbaus hohen Respekt: „Wir wissen, dass wir den Mitarbeitern aktuell sehr viel abverlangen. Ich engagiere mich mit meinen Kollegen dafür, dass wir allen Mitarbeitern bald Klarheit und dann Kontinuität und Sicherheit geben können.“ Man sei zuversichtlich, die anstehenden Herausforderungen dank der leidenschaftlichen, engagierten und krisenerprobten Mitarbeiter erfolgreich zu meistern und langfristig gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen zu können, sagt Schwalber weiter. Er bekräftigt: „Auch wenn wir aktuell einen sehr schmerzhaften Prozess durchlaufen, soll die BHS auch weiterhin ein lohnenswerter und erstrebenswerter Arbeitgeber sein, zu dem alle mit Freude kommen. Gemeinsam schaffen wir es, dass die BHS noch weit in die Zukunft an den nordbayerischen Standorten Öfen unter Feuer hält.“

jb

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