Rational
Gewinn trotz Corona-Krise
Obwohl auch der Hersteller Rational einen deutlichen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr hinnehmen musste, konnte der Konzern eine positive EBIT-Marge von neun Prozent nach sechs Monaten einfahren. Ein Grund sind auch neue Vertriebsstrukturen.

GastroSpiegel, 05.08.2020 – Auch den Großküchentechnik-Hersteller Rational hat die Krise mit voller Wucht getroffen und das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzrückgang um 43 Prozent im zweiten Quartal von 205 auf 117 Millionen Euro. Für das erste Halbjahr resultiert daraus ein Umsatz von 298 Millionen Euro nach 399 Millionen Euro im Vorjahresvergleichszeitraum. Der Umsatzrückgang beträgt somit 25 Prozent.

Diese Entwicklung habe sich bereits zum Ende des ersten Quartals und zu Beginn des zweiten Quartals anhand deutlicher rückläufiger Auftragseingänge angedeutet, teilt das Unternehmen mit. Getrieben wurden die Auftrags- und Umsatzeinbußen durch die Maßnahmen der Regierungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und die deshalb fehlende Geschäftsgrundlage für viele Kunden des Herstellers, heißt es in der Mitteilung. Dies sei in allen Regionen der Welt spürbar gewesen.

Geräteeinführung bringt Nachholeffekt

Ein wichtiger Grund, dass der Umsatz nicht noch mehr eingebrochen ist, ist nach Ansicht von Peter Stadelmann, Vorstandsvorsitzender der Rational AG, die Neueinführung beider Gerätegenerationen iCombi und iVario, die zu vielen Erstbestellungen von Kunden, Händlern und Einkaufsverbänden geführt habe – und nicht zuletzt auch zu einem Nachholeffekt. Insbesondere in Deutschland sei dies der Fall gewesen.

Neue Vertriebswege eingeführt

Aufgrund der Kontaktbeschränkungen musste das Unternehmen allerdings neue Wege finden, um für Kunden da sein zu können. Wegen des Veranstaltungsverbots wurde die Markteinführung der neuen Gerätegenerationen komplett online durchgeführt. Dabei wurde eine Reichweite von mehr als 25 Millionen Kontakten über alle sozialen Netzwerke hinweg erreicht. Der Verkehr auf der Website des Unternehmens ist um über 50 Prozent höher als im Vorjahr.

Trotz des drastischen Umsatzeinbruchs ist es Rational im zweiten Quartal deshalb dennoch gelungen, ein leicht positives Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von 1,6 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 1,4 Prozent zu erwirtschaften. Nach sechs Monaten erreichte Rational trotz eines Umsatzeinbruchs von 25 Prozent eine EBIT-Marge von neun Prozent, im Vorjahren waren es noch 25 Prozent. Das EBIT betrug im ersten Halbjahr 28 Millionen Euro im Vergleich zu 98 Millionen Euro im Vorjahr.

Auftragseingänge rückläufig

Die Auftragseingänge in den Monaten Juni und Juli lagen bei Rational – ähnlich wie die Umsätze – zirka 25 Prozent unter Vorjahr. Aufgrund der in diesen Tagen sehr unklaren Nachrichtenlage sieht sich das Unternehmen dennoch auch jetzt noch nicht in der Lage, mittelfristige Prognosen darüber zu machen, wie sich relevante Lebensbereiche dauerhaft verändern werden, welchen Einfluss diese Änderungen auf die Entwicklung der Kunden und damit auf Rational selbst haben werden. „Alle aktuellen und zukünftigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens beeinflussen das Geschäft unserer Kunden und damit auch unseres in erheblichem Maße. Wir sind aufgrund dieser sich schnell ändernden Situation weiterhin nicht in der Lage, eine Prognose für das laufende Jahr abzugeben“, fasst Stadelmann zusammen.

rl

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