GfK
Aufwind im Konsumklima
Die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juli 2020 prognostizieren: Es geht wieder aufwärts. Dank der umfangreichen Konjunkturprogramme und der ab Anfang Juli in Kraft tretenden Mehrwertsteuersenkung verzeichnen sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung einen spürbaren Anstieg.

GastroSpiegel, 01.07.2020 – Zum zweiten Mal in Folge legt die Konjunkturerwartung der Verbraucher im Juni zu, wobei der Zuwachs mit einem Plus von 18,9 Zählern überraschend deutlich ausfällt. Das zeigen die Ergebnisse der monatlichen GfK-Konsumklimastudie vom 3. bis 15. Juni 2020, bei der im Auftrag der EU-Kommission rund 2.000 Verbraucherinterviews durchgeführt werden. Der Indikator liegt nun mit 8,5 Punkten sogar wieder im positiven Bereich, also über seinem langfristigen Durchschnittswert von null Zählern. Ein höherer Wert wurde laut GfK zuletzt vor eineinhalb Jahren, im Januar 2019, mit 8,6 Punkten gemessen. Auch aufgrund des umfassenden Konjunkturpaktes erwarten die Konsumenten, dass sich die deutsche Wirtschaft wieder schneller erholen kann, als bislang befürchtet. Dazu müsste aus Sicht der Exportnation Deutschland jedoch auch die Konjunktur in den wichtigsten Absatzmärkten, wie den USA, Frankreich, Italien und Spanien, wieder zügig auf die Beine kommen, die von der Pandemie besonders stark betroffen sind.

Pessimismus schwindet

„Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. Dazu trage seiner Meinung nach auch die umfangreichen Hilfen durch die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Konjunkturprogramme sowie die ab Juli bis Dezember 2020 geltende Mehrwertsteuersenkung bei. Wenn diese auch tatsächlich an die Verbraucher weitergegeben werden, „ist davon auszugehen, dass die eine oder andere geplante Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen wird und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze dient“, äußert sich Bürkl optimistisch. Denn parallel zur Konjunkturerwartung legt auch die Einkommenserwartung im Juni zum zweiten Mal in Folge seit dem Tiefpunkt im April zu, wie die Ergebnisse der Konsumklimastudie ergaben: Nach einem Plus von 12,3 Zählern klettert der Indikator auf 6,6 Punkte, wodurch sich auch die Anschaffungsneigung der Deutschen langsam erholt. Hier gewinnt der Indikator 13,9 Zähler hinzu und steigt damit auf 19,4 Punkte.

Rezession noch nicht vorbei

Dennoch bleibe die Situation nach Meinung der Konsumexperten schwierig und auch fragil. Angesichts einer Rekordzahl an Kurzarbeitern sowie steigender Arbeitslosenzahlen sei die Verunsicherung nach wie vor groß. Deutschland befindet sich in einer schweren Rezession. Die Angst vor Jobverlust sowie Einkommenseinbußen seien vielerorts nach wie vor allgegenwärtig und bleiben damit ein Konsumhemmnis. Infolgedessen liegt der Indikator trotz deutlichem Zuwachs noch immer knapp 39 Punkte unter seinem entsprechenden Vorjahreswert, ebenso wie die ebenfalls ansteigende Konsumneigung mit einem aktuellen Minus von 34 Punkten.

Detaillierte Informationen zur GfK-Konsumklimastudie sowie Einblicke in das Verbraucherverhalten und die Verbraucherstimmung unter dem Einfluss von Covid-19 sind auf der GfK-Website unter https://www.gfk.com/de/home erhältlich.

jb

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