Care-Studie / K&P / DKI
„Passgenaues Zukunftskonzept entwickeln“
Wie die Verpflegung in Krankenhäusern organisiert wird, haben das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) und K&P Consulting zum fünften Mal untersucht. Durch Falschmeldungen in den Medien entstand allerdings Klarstellungsbedarf.

GastroSpiegel, 21.1.2020 – Die Ergebnisse der repräsentativen Care-Studie, bei der 1.300 Allgemeinkrankenhäuser befragt wurden, zeigen, dass sich der Wandel der Verpflegungslösungen kontinuierlich fortsetzt. Zwar kochen die meisten Krankenhäuser weiterhin in der selbst betriebenen Küche frisch vor Ort, aber sowohl die Zentralisierung als auch der Einsatz industrieller Speisenproduktion nimmt stetig zu.

Hostessen entlasten heute die Pflegekräfte zunehmend von den Tätigkeiten der Speisewunschaufnahme und dem Servieren der Speisen und Getränke. Dezentrale Verpflegungskonzepte, bei denen der Patient seine Speisen direkt am Bett wählen kann, gewinnen an Bedeutung. Im Ergebnis führen diese Maßnahmen zu einer deutlichen Anhebung der Servicequalität für die Patienten. Wirtschaftlich haben insbesondere steigende Personalkosten zu einer Steigerung der Verpflegungskosten pro Patient und Tag geführt. Im Mittel liegt der Beköstigungstag bei den 378 teilnehmenden Krankenhäuser bei rund 14,02 €.

Der Wandel in der Krankenhausversorgung ist auch für K&P Consulting im Beratungsalltag deutlich spürbar. „Der hohe Investitionsstau und der hohe Wettbewerb der im Mittel inzwischen 29 Jahre alten Küchen werden den Druck für Systementscheidungen weiter forcieren“, stellt Ekkehart Lehmann, Geschäftsführer der K&P Consulting, fest.  Lehmann betont: „Jedes Haus steht jedoch vor einer anderen Ausganslage. Daher gilt es die individuellen Rahmenbedingungen des einzelnen Hauses differenziert zu analysieren und im Anschluss ein passgenaues Zukunftskonzept zu entwickeln. So haben auch heute noch konventionelle Frischküchen ebenso ihre Daseinsberechtigung wie industriell geprägte Verteilerküchenlösungen.“

Klarstellung zum Krankenhausessen

Basierend auf einer Pressemeldung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) zum ARD-Mittagsmagazin wurde nach Veröffentlichung der Studie in zahlreichen Medien kritisch über das Essen in den deutschen Krankenhäusern berichtet. Dabei wurde auch auf die Care-Studie 2019 des DKI und der K&P Consulting Bezug genommen. In der Pressemeldung wird suggeriert, die Care-Studie 2019 würde eine weitestgehend schlechte Qualität der Krankenhausverpflegung behaupten.

Hierzu stellen DKI und K&P klar: „Die Care-Studie 2019 hat keinesfalls die Qualität des Essens in den deutschen Krankenhäusern untersucht oder bewertet. Sie fokussiert vielmehr und ausschließlich organisatorische, ökonomische und strategische Fragen der Krankenhausverpflegung. Darauf haben wir die verantwortlichen Redakteure des RBB mehrfach hingewiesen. Eine entsprechende Klarstellung wurde uns im Vorfeld der Berichterstattung auch zugesichert.“

Auch die Aussage, laut der Studie hätten 2018 die durchschnittlichen Lebensmittelkosten in der Patientenverpflegung 3,84 Euro pro Patient und Tag betragen, sei falsch, teilten die Studienmacher mit und ergänzen: „Unsere Studie weist Warenkosten von 5,14 Euro pro Patient und Tag aus. Nur wenn man die Inflation seit 2005 abzieht, ergibt sich für 2018 eine Reduktion des Warenwertes um 9 Prozent. Die Schlussfolgerung, dies sei ein Beleg für eine generelle Verschlechterung des Krankenhausessens, können wir definitiv nicht teilen. Nach unseren Analysen ist die Kostenreduzierung insbesondere auf einen günstigeren Einkauf infolge der Zentralisierung von Küchen sowie eine bessere digital unterstützte Steuerung der Bestell- und Produktionsprozesse zurückzuführen, die wir in der Studie ebenfalls aufzeigen.“

Vor diesem Hintergrund sei die Pressenmeldung des RBB zumindest irreführend und es seien viele Berichte in den Medien, die darauf Bezug nehmen, in Teilen falsch. Der RBB hat sich zwischenzeitlich beim DKI und K&P für die irreführende Pressemeldung entschuldigt und sie mit internen Abstimmungsproblemen erklärt.

Über K&P Consulting

K&P Consulting ist eines der führenden, unabhängigen Unternehmen für Beratung und Großküchenplanung in der Krankenhausversorgung. Gemeinsam mit ihren Kunden entwickelt die K&P Gruppe neue Verpflegungskonzepte und löst bestehende Herausforderungen.

Weitere Ergebnisse der mit Unterstützung von Klüh Care Management durchgeführten Studie finden sich unter www.kup-consult.de/care-studie

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