HKI
Offener Brief an Rentschler Reven
In einem offenen Brief hat sich der HKI Industrieverband an die Firma Rentschler Reven gewandt. Darin kritisiert er die Softwareangebote des Unternehmens zur Berechnung von Luftmengen nach der zukünftigen EN 16282 als „irreführend“.

GastroSpiegel, 14.11.2016 – Einen offenen Brief zum Thema „Normen und Richtlinien in der Küchenlüftungstechnik“ hat der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) an Rentschler Reven adressiert. Darin bezeichnet der Industrieverband das Softwareangebot Recomax zur Berechnung von Luftmengen nach der zukünftigen EN 16282 als „irreführend“.

„Diese Angebote haben die Entwurfsversion der EN zum Inhalt und geben in der Berechnung den Normentwurf falsch wieder, bzw. wenden ihn falsch an, um das Ergebnis zu „schönen““, heißt es in dem Schrieben. Derzeit seien Berechnungsergebnisse der Software Recomax im Umlauf, bei denen formuliert werde, dass in die Hauben direkt eingeblasene Luftmengen nach EN 16282 nicht mehr zu addieren wären. Dies widerspreche eindeutig den Inhalten der Gleichung 6a) EN 16282-1.

„Beinahe zeitgleich mit der Erarbeitung der EN 16282 wurde, bzw. wird die VDI 2052 überarbeitet“, heißt es in dem Brief weiter. „Es ist bedauerlich, dass Ihr Unternehmen auch durch all die Einladungen in Medien und der Fachpresse sich nicht ermuntert und angesprochen fühlt, die Fachkompetenz des Hauses Rentschler Reven in die Normen- oder Richtlinienerarbeitung aktiv einzubringen. Dies wäre die richtige Gelegenheit gewesen, tatsächlich im Sinne Ihrer Kunden Weichen in Richtung effizienter und wirkungsvoller Küchenlüftungstechnik zu stellen.“

Der Grundgedanke des Industrieverbandes sei es, dass möglichst viele Akteure gemeinschaftlich innerhalb einer Branche zusammenarbeiten mit dem Ziel, verlässliche und transparente Grundlagen für die Märkte zu schaffen. „Selbstverständlich steht Ihnen die Mitarbeit und Mitgliedschaft im HKI offen“, heißt es von HKI-Seite. „Wir möchten Sie ferner darauf hinweisen, dass eine Mitgliedschaft im Verband keine Voraussetzung für normative Arbeit ist.“

Darüber hinaus kritisiert der Verband die Werbemaßnahmen des Unternehmens: „Es steht dem HKI Industrieverband nicht zu, die von Ihnen gewählte Form der Werbung und Kundenansprache zu bewerten, auf jeden Fall unterscheidet sich diese jedoch signifikant vom Rest der Branche. Sehr wohl aber ist der Industrieverband in der Lage, Inhalte zu bewerten und in den fachlich richtigen Kontext zu stellen.“

Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens gibt es derzeit noch nicht.

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